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Weißensee Ost

Neue Erkenntnisse und gemeinsame Ideen - Die Ergebnisse der Kiezversammlung 2022

Frau Sahin bespricht Fotos

Eines der wichtigsten Ereignisse für die Mobile Stadtteilarbeit letztes Jahr war die
Kiezversammlung am 30. September 2022.
Viele Nachbar:innen sind im Kultur- und Bildungszentrum Peter Edel zusammengekommen. Hier haben sie an verschiedenen Thementischen Schwierigkeiten im Kiez benannt, gemeinsam Visionen erarbeitet und konkrete Lösungsansätze gesammelt. Damit nichts verloren geht, wurde auf großen Plakaten mitgeschrieben. Bunte Notizzettel und zahlreiche Aufzählungen haben die Ideen sichtbar gemacht. Mittlerweile wurden sie vom Team der Mobilen Stadtteilarbeit gesichtet und ausgewertet.
Die Ergebnisse möchten wir Ihnen hier präsentieren. Sie sind ein Überblick und sollen dazu einladen, dass wir gemeinsam weitere Schritte machen und im Kiez tätig werden.

THEMENTISCH „Weißer See“
Die Gruppe der Nachbar:innen, die sich mit dem Gebiet des Weißen Sees beschäftigt hat, konnte eine allgemeine Übernutzung beobachten. Die große Anzahl der Parkbesucher:innen strapaziere aus verschiedenen Gründen die Natur. Die häufige Nutzung von Grills im Sommer, viele (freilaufende) Hunde, badende Menschen außerhalb des Strandbades, der sinkende Wasserspiegel und eine mangelnde Pflege der Bäume wurde angesprochen. Auch die bauliche Nachverdichtung um den See und der Zustand der Freilichtbühne waren Thema im Gespräch.

Brainstorm
Konstruktive Herangehensweisen an diese Problematiken können zum Beispiel umfangreiche Bildungsmaßnahmen für die gesamte Nachbar:innenschaft sein. Wenn allgemein bekannt ist, wie das Ökosystem des Sees funktioniert und ein Bewusstsein für nachhaltige Parknutzung geschaffen wird, dann lässt sich dadurch vieles ändern, sagt die Gruppe. Dafür könnte es zum Beispiel Informationsveranstaltungen am Strandbad geben.
Weitere Ideen sind die zusätzliche Begrünung von Parkplätzen und Straßen in der Umgebung und der Aufbau einer Initiative, die sich für die kostenlose/ günstige Benutzung des Strandbades für seine direkten Nachbar:innen einsetzt.
Außerdem könnte man temporäre Absperrungen der Uferbereiche organisieren oder die bereits 2019 in einer Zukunftswerkstatt entstandene Idee von Uferbefestigungen wieder aufgreifen. Für Unterstützung und Vernetzung kam die Überlegung auf, mit den „Parkfreunden Weißensee“ und der Initiative „Pool Potential e. V.“ Kontakt aufzunehmen.

Was ist seitdem passiert?
Rund um das Thema „Weißer See“ konnte seit der Kiezversammlung noch kein weiterer Prozess angestoßen werden. Es gibt allerdings inzwischen konkretere Ideen für erste Schritte, die im nächsten Abschnitt beschrieben werden.

Nächste Schritte und Ansprechpersonen
Für einen ersten Anstoß der Entwicklungen ist die Einladung zu einer Gesprächsrunde geplant. Dort sollen interessierte Bürger:innen und Vertreter:innen der Politik (z. B. Bezirksbürgermeister, Straßen- und Grünflächenamt) einander vorgestellt und miteinander verbunden werden. So soll ein produktiver und von engagierten Bürger:innen selbstorganisierter Bearbeitungsprozess mit regelmäßigen AG-Treffen angestoßen werden.
Als Ansprechpartner:innen und Schnittstelle zwischen Politik und Bürger:innen kann die mobile Stadtteilarbeit weiterhin zur Verfügung stehen. Kontaktperson ist Valentina Sartori 0176/60276872 (valentina.sartori@frei-zeit-haus.de)

THEMENTISCH „Beratung/ Anlaufstellen“
Am Thementisch „Beratung/ Anlaufstellen“ ging es um den Ausbau und die Verbesserung von Beratungsangeboten zu Themen wie Obdachlosigkeit, LGBTQAI+, Beruf, finanzielle Unterstützung bzw. Unabhängigkeit und Familie/ Elternschaft. Letzteres stellte sich als das größte Thema im Gespräch heraus. Es fehlen Austauschmöglichkeiten für Eltern in verschiedenen akuten Krisensituationen und die Sichtbarkeit von bestimmten Herausforderungen, denen Familien begegnen.
Beispiele hierfür sind Mehrsprachigkeit, Patchwork-Konstellationen und Freizeitbeschäftigungen für Kinder. Die Diskutierenden haben konkrete Ideen gesammelt, wie diesem in Zukunft begegnet werden kann.

Brainstorm
Die Existenz der bereits vorhandenen Beratungsangebote kann beispielsweise mithilfe von Litfaßsäulen, Infoboxen und Flyern an öffentlichen Orten verstärkt kommuniziert werden. Beratungen für Eltern können direkt in Schulen stattfinden und informelle Gesprächsrunden könnten für informativen Austausch sorgen. Auch Hausbesuche, also eine aufsuchende Beratung, ist denkbar. Niedrigschwellige Feste und offene Angebote können erste Punkte zum Andocken sein. Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich bedingt viel im Kiez unterwegs sind, könnten als Multiplikator:innen eingesetzt werden.
Als erste Ideen bereits vorhandener und nutzbarer Ressourcen für Beratungen und Anlaufstellen wurden vor allem das Jobcenter, die Beratung für Geringverdiender:innen im Rathaus, das NAIMO (Nachbarschaftstreff im Moselviertel) und das KuBiZ (Kultur- und Bildungszentrum Raoul Wallenberg) genannt.

Was ist seitdem passiert?
In diesem Bereich ist seit der Kiezversammlung viel geschehen. Ein kleiner Einblick in die aktuell bestehenden Angebote:
Bei verschiedenen Krisensituationen innerhalb der Familie können Betroffene sich an das Familienzentrum Weißensee in der Mahlerstraße 4 (13088) wenden. Dort gibt es Beratungsangebote und Mediationen https://www.familienzentrum-weissensee.de/beratung/
Allgemeine Informationen, unter anderem zu familiengezogenen Angeboten, lassen sich gebündelt auf dem Blog „Unser Weissensee“ einsehen https://www.unser-weissensee.de/
Das NAIMO (Nachbarschaftstreff im Moselviertel) im Brodenbacher Weg 34 (13088) bietet unter anderem einmal im Monat einen Raum für die fokussierte Bearbeitung des eigenen Papierkrams inklusiver passender Beratung an. Mitgebrachte Kinder werden in diesem Zeitraum von einer Sozialarbeiterin betreut. Ansprechpartnerin für das NAIMO ist Antonia Fleckenstein (030 / 33 77 27 34) antonia.fleckenstein@frei-zeit-haus.de
Eine interessante Anlaufstelle ist außerdem das KuBiZ (Kultur- und Bildungszentrum Raoul Wallenberg). Das ehemalige Schulgebäude in der Bernkasteler Straße 78 (13088) ist ein selbstorganisiertes Haus mit mehreren vor Ort ansässigen Projekten und Initiativen.
Der Verein Trixiewiz beispielsweise ist eine Anlaufstelle insbesondere für Frauen mit Migrations- und Fluchterfahrungen http://www.trixiewiz.de/ Weitere Projekte lassen sich hier einsehen: https://www.kubiz-wallenberg.de/?page_id=6118&lang=de

THEMENTISCH „Begegnungsorte“
Eine weitere Gruppe hat sich auf der Kiezversammlung gefunden, um darüber zu sprechen, wie die Begegnungsorte im Kiez ausgebaut und verbessert werden können. Vielen meinen, dass oft Orte für gemeinsame Nutzung und Gestaltung fehlen. 
Dies gilt sowohl für Innenräume, als auch für Außenflächen, wie beispielsweise Grünflächen und Spielplätze. Diese sind oft nicht gut ausgestattet oder bieten keinen einladenden Raum. Ideen für mehr Begegnungsorte in der Nachbarschaft sind öffentliche Ausstellungsorte, eine von allen nutzbare Sporthalle oder ein Café. Die wenigen vorhandenen Angebote, wie etwa das Kiezcafé im KuBiz, werden momentan zu selten genutzt.

Brainstorm
Vorschlag der Gruppe ist es, das Angebot auszubauen und diverser zu machen. Dies ließe sich umsetzen mit Grill-Abenden, Erzähltheatervorstellungen, Film- und Comdey-Abenden, verschiedenen Musikveranstaltungen (z. B. DJ-Battle, Karaoke, Kiez-Chor etc.) oder einem Abendcafé. Als erster Schritt soll das Kiezcafé im KuBiZ populärer werden, sodass sich alle willkommen fühlen und langfristig am Angebot teilnehmen.
Damit diese Ideen und Initiativen nicht ungesehen bleiben, haben die Teilnehmenden bereits Möglichkeiten zur Infoverteilung anstehender Veranstaltungen gesammelt. Sie können sich Aushänge an Infotafeln in Parks oder auf Spielplätzen vorstellen. Auch in Supermärkten, Nachbarschaftsläden oder Bushaltestellen gibt es die Möglichkeit, Plakate anzubringen.
Außerdem können Informationen auch über die Kanäle der Baugenossenschaft Weißensee, das Weißenseer Wochenblatt und das Online-Forum „nebenan.de“ in den Umlauf kommen.

Was ist seitdem passiert?
Im Oktober 2022 wurde das mobile Stadtteilzentrum „Ja!Space“ eröffnet. Es steht seitdem auf dem ehemaligen Sportplatz in der Neumagener Straße 11-13 (13088). Die Mini-Architektur auf Rädern bietet einen kleinen beheizbaren Innenraum mit Terasse und barrierefreier Rampe, der große Platz schafft viel Außenfläche.
Viele Nachbar*innen sind hier schon engagiert und gestalten die gemeinsam nutzbare Fläche zu einem gepflegten Nachbarschaftsort um. Außerdem gibt es kostenlose Angebote und Aktivitäten, wie u. a. Sportspiele für Kinder, Ferienspiele, Beratungen in
den Bereichen Energie, Wohnen und Arbeit, Nachbarschaftsfeste und die Möglichkeit, den Platz als Hundeauslauf und Trainingsfläche zu nutzen. Damit hat Weißensee einen neuen Begegnungsort bekommen, der sich in den nächsten Monaten weiter ausbauen und etablieren kann.

Nächste Schritte und Ansprechpersonen
Am 09.03.2023 von 15:00 bis 17:00 Uhr gibt es eine Materialwerkstatt zu der Nachbar:innen, Kolleg:innen der Stadtteilarbeit und alle Teilnehmenden der Kiezversammlung herzlich eingeladen sind. Gemeinsam mit dem Kollektiv „Refunc“ soll ein mobiler Spielplatz entworfen werden. Weitere Details werden in einer Einladung bekannt gegeben.
Außerdem ist das Team der mobilen Stadtteilarbeit weiterhin interessiert an Menschen, die sich einbringen wollen! Wer spannende Ideen hat und diese vor Ort umsetzen möchte oder die Räumlichkeit bzw. Außenfläche für Veranstaltungen oder nachbarschaftliche Treffen nutzen möchte, kann sich gern melden bei: Valentina Sartori (0176 – 60276872) valentina.sartori@freizeit-haus.de, oder Handan Şahin (01522 – 8186104) handan.sahin@frei-zeit-haus.de.
Die Öffnungszeiten des „Ja!Space“ sind Montag bis Freitag jeweils ab 10:00 Uhr bis in den Nachmittag. Genauere Infos und anstehende Veranstaltungen sind hier zu finden:
https://www.instagram.com/most.weissenseeost/

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